Von Kolonien bis E-Autos , Wachstumskritik von W.Rätz

Am gestrigen Abend konnten die Teilnehmer von MUN BW verschiedene Expertenbeiträge verfolgen, in denen sie auch in den Dialog mit den einzelnen Wissenschaftlern, Aktivisten und Diplomaten treten konnten. Darunter war auch Werner Rätz, der einen Vortrag zu Wachstumskritik und Neokolonialismus hielt. Zunächst zeigt er die Entwicklung der Kolonialstaaten ab 1814 und benennt diese als damaligen Wachstumsprozess der mit dem kapitalistischen Wachstum in der Ökonomie einherging, jedoch ein Faktor heutiger Verschuldung und Verarmung der betroffenen Staaten ist. Ein weiterer, viel greifbarer Aspekt seines Vortrags bestand aus der Wachstumskritik. Er zeigt dabei auf, welche Dimensionen der private und staatliche Extremkonsum annimmt und welche Probleme die Ressourcenveteilung in der Welt heute und in der Zukunft darstellen wird. Er greift dabei auf die ehemaligen Kolonialstaaten zurück, deren ökologischer Fußabdruck deutlich geringer ist, da ihr Wohlstandsniveau ebenfalls unter dem Durchschnitt liegt. An Beispielen wie der Automobilindustrie, Lieferketten und dem damit verbundenen enormen Energieverbrauch zeigt er, wo der Überfluss des Wachstums liegt. Er zeichnet damit ein recht negatives Bild der Zukunft ab, welches auch im Dialog mit den Zuhörenden angesprochen wurde. Werner Rätz greift dabei jedoch die Sorgen und Probleme gerade für die junge Generation auf und erklärt, dass nur durch einen internationalen Strukturwandel und die Änderung des eigenen Lebensstils ein Fortschritt erzielt werden kann. Sein Vortrag konnte somit den Delegierten und nichtstaatlichen Akteuren weitere Anstöße für ihre Debatten bieten.                                      -Luisa Völkner 11.05.24