Reise durch die Kolonialgeschichte Stuttgarts

Gestern hatten die Delegierten die Gelegenheit an einer Stadtführung zur Kolonialgeschichte Stuttgarts teilzunehmen. Ganze zwei Stunden lang folgten sie den kolonialen Spuren im Alltag und entdeckten die Stadt aus einem neuen Blickwinkel. 

Der einst grauenhafte „Nills Tiergarten“ mit exotischen Tieren, in dem aber auch Menschen aus den Kolonien zur Show gestellt wurden, ist heute nur noch eine Grünfläche. Nicht einmal ein Informationsschild steht dort. Nichts ist von der brutalen Geschichte geblieben, die Dinge bleiben vergessen in der Geschichte. 

Von den Säulen des Linden-Museums bis hin zur Stadtbibliothek findet man, nur wenn man alles im Detail betrachtet, weitere Überbleibsel der Kolonialgeschichte Deutschlands. Alles ist bereits so mit dem Alltag der Menschen verschwommen, dass sich keiner Gedanken über die Ausbeutung und den unmenschlichen Taten damals macht. Selbst im Geschichtsunterricht lernt man fast nur über die Kolonialgeschichte Großbritanniens oder Frankreichs. Aber Geschichte sollte nicht vergessen werden. Besonders bei MUNBW ist dies auch wichtig, denn nur wenn man die Geschichte kennt, weiß man, wie gehandelt werden muss. 

„Ohne Vergangenheit und ohne Gegenwart gäbe es auch keine Zukunft. Deshalb gilt es, die Vergangenheit zu bewahren, die Gegenwart zu leben und die Zukunft zu gestalten“ — Wolfgang Kownatka (1938).